Seit Januar 2016 bieten die Bayerische Staatsbibliothek und das Deutsche Museum – letzteres verantwortlich für die Subdisziplin Geschichte der Technik, Naturwissenschaften und Umwelt – im Fachinformationsdienst „historicum.net“ ein digitales Informationsangebot zum gesamten Spektrum der Geschichtswissenschaft ab dem Frühmittelalter an. Viele der digitalen Dienste sind auch für Forschende der Geschichte des angloamerikanischen Kulturraums von großem Interesse.
historicum.net – Fachinformationsdienst Geschichtswissenschaft
Der Einstieg zu allen Diensten: historicum.net
Die Seite historicum.net bündelt alle Dienstleistungen des FID. Das Portal bietet sowohl den Zugang zu einem datenbankübergreifenden Rechercheportal zur Geschichtsforschung als auch den Einstieg zur Deutschen Historischen Bibliografie und zu weiteren Services. Dazu gehören auch so genannte Disziplinenportale, wie etwa zur Geschichte der Technik, das demnächst auch die Geschichte der Naturwissenschaften und Umwelt umfasst.
Spezialliteratur und Lizenzen für die historische Forschung
Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt deutschlandweit die größte geschichtswissenschaftliche Sammlung, gleiches gilt für das Deutsche Museum im Bereich der Technik- und Naturwissenschaftsgeschichte. Im Rahmen des FID schaffen beide Bibliotheken Spezialliteratur an, die bundesweit nur selten vorhanden ist. Diese Titel stehen Interessierten über die Fernleihe und Dokumentlieferdienste zur Verfügung. Die DFG-geförderten FID-Erwerbungen der BSB erfolgen komplementär zu denen des FID AAC. Gleichwohl befinden sich in den gesamten Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek zahlreiche Titel, die für die Geschichte des angloamerikanischen Raumes relevant sind, so etwa zur internationalen Geschichte, Vergleichsstudien oder auch Monographien und Zeitschriften, die außerhalb der DFG-Förderung angeschafft werden.
Über ein Wunschbuchformular nimmt der FID zusätzlich Hinweise zu Bestandslücken, wissenschaftsrelevanten Webinhalten ggf. mit Archivierungsbedarf und Forschungstrends entgegen wie auch Digitalisierungswünsche zu Monographien, die zwischen 1913 und 1966 erschienen sind.
Der FID bietet für historisch Forschende Zugang zu verschiedenen spezialisierten Datenbanken, E-Books und E-Zeitschriften. Gemeinsam haben historicum.net und der FID AAC seit 2018 die Archive der britischen Zeitungen Guardian, Observer, The New Statesman and Nation im Angebot. Doch auch weitere digitale Ressourcen wie E-Book-Sammlungen, das „First World War Portal“ oder eine bald hinzu kommenden Ressource „Secret Files from World Wars to Cold War“ bieten relevante Inhalte für Forschungen zum angloamerikanischen Kulturraum. In einem einfachen Zugangsverfahren können sich Interessierte über geschichtswissenschaft.fid-lizenzen.de registrieren.
Recherchieren
Über das Rechercheportal „Europäische Geschichte“ kann geschichtswissenschaftliche Forschungsliteratur, die in einschlägigen Bibliothekskatalogen, Fachbibliografien oder Volltextdatenquellen nachgewiesen ist, gesucht werden. Inhaltlich deckt das Suchportal bislang epochenübergreifend die Geschichte Europas ab. Neben der Recherche ermöglicht es oftmals auch den Zugang zu den recherchierten Titeln. Im Idealfall wird ein elektronischer Direktzugriff angeboten.
In der zweiten FID-Förderphase vergrößert sich das Rechercheportal zu einem Gesamtsuchraum für die Geschichtswissenschaft, der dann auch die Geschichte des gesamten angloamerikanischen Kulturraumes mit umfasst. Hier arbeitet historicum.net mit den regionalen Fachinformationsdiensten und so auch mit dem FID AAC eng zusammen.
Das Rechercheportal zur Technik- und Naturwissenschaftsgeschichte wird um die Umweltgeschichte erweitert.
Deutsche Historische Bibliografie
Nachdem die Arbeiten an den Jahresberichten für deutsche Geschichte und der Historischen Bibliographie eingestellt wurden, entwickelt der FID mit Partnern die Deutsche Historische Bibliografie (DHB).
Damit wird ein im Open Access zugängliches Arbeitsinstrument für die digitale Recherche zur deutschen Geschichte bereitgestellt, mit dem auch der Zugang zu den nachgewiesenen Publikationen ermöglicht wird. Zusätzlich ist auch die geschichtswissenschaftliche Fachcommunity durch ein Selbstmeldeverfahren eingeladen, ihre Publikationen in die DHB zu integrieren.
In der Tradition der Historischen Bibliographie weist die DHB auch Titel deutscher Geschichtswissenschaftler*innen unabhängig vom Untersuchungsgegenstand nach. So sind auch die Meldungen deutscher Historiker*innen, die zum angloamerikanischen Kulturraum forschen, in der DHB hoch willkommen!
Geschichte der Technik, Naturwissenschaften und Umwelt
Für die Geschichte der Technik und Naturwissenschaften sowie bald auch der Umweltgeschichte steht auf historicum.net ein eigenes Rechercheportal zur Verfügung. In diesem Angebot können mehrere Bibliothekskataloge sowie Fach-, Objekt- und Aufsatzdatenbanken gleichzeitig durchsucht werden.
Über historicum.net ist auch das entsprechende Disziplinenportal erreichbar. Es bietet eine Orientierung zu einschlägigen nationalen und internationalen Fachgesellschaften, zu Veranstaltungskalendern, Rechercheinstrumenten, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen der Teildisziplin.
recensio.regio
Die Rezensionsplattform zur deutschsprachigen Landesgeschichte recensio.regio bietet Zugriff zu Rezensionen landesgeschichtlicher Fachzeitschriften und ist erste Anlaufstelle für Informationen zu Neuerscheinungen. Die Rezensionen der kooperierenden Zeitschriften stehen den Nutzerinnen und Nutzern im Volltext durchsuchbar zur Verfügung. Das Angebot ist kostenlos und frei zugänglich.
recensio.regio ist ein Ableger der bereits seit 2011 erfolgreich etablierten Plattform recensio.net, deren Schwerpunkt auf der europäischen Geschichte liegt; beide Portale (und auch die weiteren Ableger recensio.antiquitatis und recensio.artium) sind gemeinsam abfragbar.
historicum.net vor Ort
Der FID bietet, gefördert durch die DFG, Informationsveranstaltungen zu seinen Services für historische Institute an. Bei Interesse an einer solchen Infoveranstaltung wenden Sie sich bitte an: fid-geschichte@bsb-muenchen.de.